Spenden und Sammlungen gehören seit Alters her fest zum Gottesdienst der christlichen Gemeinde. Sie richten sich als Ausdruck des Dankes an Gott, nehmen aber gleichzeitig als Zeichen der Solidarität und vor allem der Nächstenliebe den Mitmenschen in den Blick.
Bei den Kollekten sieht die Kollektenordnung der EKHN verbindliche, empfohlene und freigestellte Kollekten vor.
Kollekten, deren Erhebung verbindlich für alle Kirchengemeinden vorgeschrieben ist, werden von der Kirchensynode für zwei Jahre festgelegt. Die freigestellten Kollekten werden vom Kirchenvorstand der Evangelischen Kristusgemeinde festgelegt. Die Zweckbestimmung der Kollekte wird im jeweiligen Gottesdienst der Gemeinde mit einer entsprechenden Empfehlung bekannt gegeben.
Viele unserer Mitglieder sind als Migranten nach Deutschland gekommen und haben selbst erlebt wie es ist in einem fremden Land, mit einer andersartigen Kultur und Sprache anzukommen und hier eine neue Heimat zu finden. Die aktuellen Fragestellungen zum Leben in einer multikulturellen Gesellschaft und die Frage der Integration von Minderheiten in die deutsche Gesellschaft sind auch für uns zentrale Themen.
Als indonesische Christen haben wir langjährige freundschaftliche Erfahrungen im Zusammenleben und dem Dialog mit dem Islam. Als religiöse Minderheit in einem mehrheitlich muslimisch geprägten Land stehen wir vor den selben Herausforderungen wie die Muslime in Deutschland. Auch haben wir das Bewusstsein, das der Islam verschiedene Ausprägungen hat, der in Indonesien sehr oft liberal und moderat ausgelebt wird. Dennoch sind uns aus Indonesien auch Konflikte mit fundamentalistischen Muslimen bewusst und wir treten daher für einen Dialog mit dem Islam ein, der sich für Frieden zwischen den Religionen einsetzt.
Am 20.10. (Bonn), 21.10. (Berlin) und am 23.10. (Frankfurt am Main) hat sich der muslimische Hassprediger Ustadz Abdul Somad (UAS) angekündigt. Geplant war / ist ebenfalls ein Besuch in Belgien (Brüssel), Niederlande (Den Haag, Utrecht, Amsterdam) und Großbritannien. Laut letzten Infos wurde die Einreise für Belgien und Niederlande schon untersagt. Die Veranstaltungen wurden gecancelt. Großbritannien ist derzeit noch in Bearbeitung.
In Indonesien kursiert ein Video des wohl populärsten islamischen Predigers des Landes, Ustadz Abdul Somad. In der Aufnahme wird er von einer Zuhörerin gefragt, warum ihr beim Anblick von christlichen Kreuzen immer ein Schauer über den Rücken laufe. Er antwortet, das liege daran, dass christliche Kreuze von bösen Geistern bewohnt seien. Mit anderen Worten: Kreuze seien des Teufels. Somad ist ein prominentes Mitglied von Nahdlatul Ulama, der „moderateren“ der beiden „moderaten“ muslimischen Massenorganisationen Indonesiens.
Ustadz Abdul Somad bei einer Hasspredigt mit der Aussage, dass christliche Kreuze von bösen Geistern bewohnt seien.
Er war fünf Jahre lang Mitglied ihrer Regionalführung in Riau. Sein Instagram-Account hatte bis zu dessen zeitweiliger Sperrung in diesem Jahr mehr Anhänger als der Social-Media-Auftritt irgendeines anderen religiösen Anführers im Land. Zur Verteidigung des nun aufgetauchten Videos wusste Somad vorzubringen, er habe in einer islamischen Einrichtung geredet, sein Publikum habe nur aus Muslimen bestanden. Da keine Christen anwesend gewesen seien, könne er auch keine Christen beleidigt haben. Im Übrigen habe er nur eine Frage beantwortet.
Indonesische Christen zeigten Somad wegen Blasphemie an – offiziell schützt der hiesige Gotteslästerungsparagraph alle staatlich anerkannten Religionen. Islamisten zogen sofort mit Gegenklagen nach: Allein die Unterstellung, der verehrte Prediger könne Blasphemie begangen haben, sei eine Beleidigung. Vor wenigen Tagen beschäftigte sich der nationale Rat indonesischer Islamgelehrter, der MUI, mit dem Fall. Der Rat schloss sich nicht nur der Verteidigung Somads selbst fast wörtlich an. Er forderte darüber hinaus dessen Kritiker nachdrücklich dazu auf, Ruhe zu geben.
Das indonesische Generalkonsulat und die indonesische muslimische Gemeinde Frankfurt halten sich hierzu sehr bedeckt.
Der Vorsitzende der indonesischen muslimischen Gemeinde in Frankfurt teilte unseren Vorsitzenden nach Anfrage mit, dass die angekündigte Veranstaltung abgesagt wurde. Dennoch fragen wir uns, wie die Registrierung und Spendenaktion für diesen Prediger vor deren Absage auf die offizielle Webseite der muslimischen Gemeinde gelangt ist .. Mit einer gleichzeitigen Spendenseite für UAS ist eine Seite zum Zwecke der "Auswertung der Teilnahme" schwer nachzuvollziehen.
Ebenso erreichten uns die Information, dass in der indonesischen Gemeinschaft ein gesandter Botschaftsrat aus dem indonesischen Generalkonsulat Frankfurt am Main mobilisiert und viel in Richtung zuvor liberalen Muslimen mit Vorschriften in jeglicher Art „predigt“. Als kleines Beispiel untersagt er das kulturelle Batak Lied „Lisoi“ (Trink Lied) und man solle Lisoi (Batak Schnapps) gegen Kopi (Kaffee) austauschen.
Dieses kleine Beispiel zeigt ein schleichendes Einwirken (auch auf politischer Ebene) in unsere liberale kulturelle Gesellschaft. Durch den Besuch des Hasspredigers Ustadz Abdul Somad (UAS) wird die Polarisierung sowohl hier in Deutschland, als auch in Indonesien noch weiter gestärkt. Unsere jahrelangen beständigen und Generationen übergreifenden interreligiösen Freundschaften werden durch diesen Einfluss sehr stark gefordert / geschwächt.
Wir als Gemeinde mit indonesischen Hintergrund sehen uns in der Pflicht, für unsere deutsch-indonesische und interreligiöse Zusammenarbeit unsere klare Haltung hierzu auszusprechen:
„Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!“ (2. Korinther 9, 15)
Die Bibel sagt: Wo die Gnade Gottes die Herzen der Menschen erreicht, werden sie frei zum Abgeben, zum Teilen und zum Eintreten für andere Menschen in Not. In unseren Gottesdiensten wird unsere Dankbarkeit für die Gnade Gottes darum auch in der Kollekte sichtbar. In der Corona-Zeit werden an vielen Orten Gottesdienste und Andachten online gefeiert. Ebenso kann auch die Kollekte online erbeten werden.
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